Meine Woche begann mit der Orientation für die neu angekommenen Austauschschüler, dazu mehr im extra Post „Die Orientation“ :), und sonst war die Woche eigentlich ziemlich ereignislos.
Am Dienstag (21.02.) wurden wir nach der Orientation am morgen danach zur Schule gefahren was bedeutete ,dass wir die erste Stunde und ein wenig von der zweiten verpassten. An diesem Tag passierte nicht mehr viel; nach einem normalen Schultag ging ich nach Hause, bereitete meine Schulsachen für den nächsten Tag vor und ging relativ früh ins Bett.
Diese Woche war Temperatur-technisch gesehen die wärmste die es im Februar je gegeben hat, bei circa +8°C Außentemperatur, was dazu führt das sehr viel des gefallenen Schnees schmolz.
Am Mittwoch (22.02) erfuhr ich in der Schule, dass aufgrund des Lehrerstreikes (der jetzt vorbei ist) alle Wintersportarten gecancelled sind, das heißt das Teams wie das Skiteam nicht zustande kommen werden. An diesem Tag hatte ich auch ein Law-Test,bei dem ich 97% erreichte, also fast alles richtig hatte. An diesem Tag war ich noch ein paar Sachen einkaufen, machte Hausaufgaben und ging dann relativ früh ins Bett.
Am nächsten Tag, Donnerstag (23.02), war mal wieder ein ganz normaler Schultag an dem ich noch zum meinem „Guidance-Counselor“ um mich zu informieren ob und wann andere Sportteams „Tryouts“ haben. Dieser hat mir das Badminton-Team, das Tischtennis-Team, das Leichtathletik-Team oder das Rugby-Team vorgeschlagen, wobei für mich sofort das Rugby-Team raus war, weil ich einfach zu viel Angst habe mir meine Knochen zu brechen :D. Letztendlich habe ich mich dazu entschieden mit den Lehrern zu sprechen die für das jeweilige Team verantwortlich sind, um herauszufinden was die Voraussetzungen sind und wann die jeweiligen Tryouts sind.
Am Freitag (24.02) hat es mal wieder geschneit und es war alles gefroren was vorher geschmolzen war, weswegen ich erstmal auf dem Weg zum Schulbus hinfiel und dann einen blauen Ellenbogen hatte, was mir in der Yoga-Stunde auffiel.
An diesem Wochenende tat ich viel für die Schule (ja, hier muss man auch einiges für die Schule machen) denn einige Assignments mussten in der kommenden Woche eingereicht werden und war sonst nur zuhause. Am Sonntag war ich mit meiner Gastmutter in der Kirche und danach waren wir noch einkaufen und bei der Post, damit der Brief an Oma&Opa auch mal losgeschickt werden kann. Am Abend packte ich meine Skisachen in meinen Rucksack und bereitete mein Essen vor, weil wir am nächsten Morgen einem Ski-Ausflug machen würden.
Wie schon erwähnt am nächsten Morgen, Montag 27.02, fuhren meine Gastschwester und ich ganz normal mit dem Schulbus zur Schule, trafen dort so gegen 8.40 Uhr auf die anderen Internationals und fuhren gegen 9.10 Uhr los. Wir holten noch die anderen Austauschschüler von den anderen zwei Schulen in der Stadt ab, weswegen ich Sofie (die ich auf der Orientation kennengelernt habe) gleich im Bus wiedersah. An der Skipiste angekommen liehen wir uns unsere Skiausrüstung aus, bekamen unsere Skipässe und mussten erstmal den „Bunnyhill“ runterfahren um zu beweisen das wir Ski fahren können. Nachdem wir diese „Hürde“ gemeistert hatten teilten wir uns in Gruppen auf und durften mit dem Sessellift bis ganz nach oben auf den Berg fahren. Es hat echt Spaß gemacht mal wieder Ski zu fahren und auszutesten was man noch so kann und nicht. Ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal Ski gefahren bin, aber ist ja auch egal, zumindest bin ich jetzt mal in Kanada Ski gefahren! (Kleine Nebeninfo, wir waren für den Tag von der Schule freigestellt :))
Nach diesem Ausflug fuhren wir gegen 15.00 Uhr wieder nach Hause und dort angekommen widmete ich mich noch ein letztes Mal einer Aufgabe die wir am nächsten Tag abzugeben hatten und ging dann nach einem sehr leckeren Abendessen recht früh ins Bett.
Die folgenden Tage ist nicht viel passiert, in der Schule war nicht viel los und es wird langsam alles mehr und mehr zu einer Routine. Am Donnerstag (02.03) schrieb ich einen Test in Canadian History und wir mussten noch einige letzte Assignments einreichen, außerdem erfuhr ich die ersten Noten. Diese werden ja hier in Prozent angegeben und ich muss sagen, ich bin besser als ich erwartet hatte: Ich habe sogar in einigen eingereichten Assignments 100%!
Nach der Schule fuhr ich wie jeden Tag mit dem Schulbus nach Hause, bereitete mich auf einen anstehenden Law-Test vor und ging wieder einmal früh ins Bett.
Kurze Erklärung: Law 12 ist ein akademischer Kurs, also ist er auch praktisch vorbereitend auf kanadische Universitäten, weswegen dort mehr Tests und Hausarbeiten sind.
Am Freitag (03.03) schrieb ich den besagten Law-Test der leider nicht so gut ausfiel wie ich mir erhofft hatte, was jedoch nicht so tragisch war weil ich auf ein eingereichtes Assignment 100% bekommen habe, also sich das ganze praktisch wieder relativiert. Außerdem haben wir in diesem Kurs im Semester vier Unterrichtseinheiten und jeder zwei Tests und eine größere Abschlussarbeit also steht noch nichts fest. An diesem Tag hatte ich, (wie jeden Tag denn ich hab ja immer das gleiche) auch Yoga und dieses Mal machten wir etwas sehr anderes als wir sonst machen: Wir hatten Theorie-Stunde und sollten uns in Paare aufteilen. Eine Person war Kamera und die andere Photograph. Die Person die die Kamera war musste die Augen die ganze Zeit geschlossen halten während die andere Person sie durch die Schule führte. Wir sollten unsere Kamera zu einem Ort in der Schule bringen der uns etwas bedeutet oder uns an etwas erinnert, also brachte ich meine Kamera zum Foyer. Warum? Naja, als ich an meinem ersten Tag in die Schule kam, meine Gastschwester schon zu ihrem Unterricht gegangen war und ich mit einem Lageplan der Schule und dem Namen meines Lehrers ein wenig verloren war, stand ich gefühlt zehn Minuten in dem besagten Foyer bis mich eine Lehrerin bemerkte und mich zu meinem Raum brachte. So viel zu meinem ersten Tag…
Wenn man an dem Ort angekommen war musste die Person die die Kamera darstellte die Augen kurz für ein paar Minuten öffnen, einen kurzen „Snap“ machen und die Augen dann wieder schließen. Danach tauschte man Positionen.
Diese Übung fand ich sehr spaßig wenn auch etwas schwierig, da man der Person die einen in der Schule herumführte vertrauen musste um nicht gegen Wände oder Menschen zu laufen. Und natürlich sich nicht darum kümmern was andere Schüler denken wenn ein Haufen Leute mit geschlossenen Augen durch die Schule geführt werden.
Dieser Tag bewies wieder einmal wie viel Spaß Schule doch machen kann, was ich manchmal in Deutschland sehr schnell vergesse.
Heute, Samstag (04.03) wachte ich entspannt so gegen 10.00 Uhr auf, frühstückte und fuhr dann mit meinem Gastvater einkaufen, weil ich demnächst etwas backen möchte und wir generell Lebensmittel brauchten. Danach räumte ich noch etwas auf, skypte und ging dann zu meiner Gastschwester, da der Sohn von meinen Gasteltern kommen würde und ich die kommende Nacht in ihrem Zimmer verbringen würde. Wir hatten aber vorerst noch Pläne: Wir trafen uns mit den anderen Internationals zum Abendessen in einem Laden der sich „Appelseed“ nennt und gingen danach noch zu „Gojis“ Frozen Yogurt essen. Ein sehr lustiger und gelungener Abend.
Ich habe auch festgestellt, dass alles langsam zum Alltag wird: Aufstehen, zur Schule gehen, andere Internationals treffen, Unterricht haben, nach Hause fahren und so weiter. Wahrscheinlich wird demnächst noch mal ein Post über eine Schultag und/oder meinen normalen Alltag kommen.
Das war eine Zusammenfassung der letzten Tage, ich hoffe sie war ausführlich genug. Und eine kleine Nachricht an meinen Onkel: Ich kann die Kommaregeln,nur das Problem ist dass die Kanadier die Kommas anders setzen und da ich hauptsächlich auf Englisch schreibe, habe ich mir das schon ein wenig angeeignet. Tut mir leid, ich glaube dein Instinkt des Besserwissens muss das noch ein wenig aushalten.
Außerdem eine kleine Info: unten sind ein paar neue Bilder eingefügt. Ich weiß, nur ein paar aber keine Sorge es werden noch einige kommen!
Bis dann, Rieke 🙂